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Die Zukunft der Prävention


Die Welt verändert sich in einer Geschwindigkeit, die wir vor einigen Jahren noch nicht für möglich gehalten haben. In den letzten 30 Jahren sehen wir ganz neuartige Entwicklungen – von politischen Systemen bis hin zu den Technologien, die unser Leben und Arbeiten grundlegend neugestalten. Unsere altbewährten Systeme müssen sich in vielen Lebensbereichen den neuen Gegebenheiten anpassen.

Unser Gesundheitssystem wurde vor über 100 Jahren entwickelt und ist eine Erfolgsgeschichte, um die man uns in der Welt beneidet. Es entstand vor dem Hintergrund der Arbeits- und Lebensbedingungen des Industriezeitalters Ende des 19. Jahrhunderts. Der größte Teil der deutschen Bevölkerung war jung und die Lebenserwartung lag Jahrzehnte unter der heutigen. Wer damals für die Gesundheit der breiten Masse sorgen wollte, hat sich mit der Frage befasst, wie der Zugang zu medizinischer Versorgung für alle sozial gerecht gewährleistet werden kann. Allen Veränderungen zum Trotz ist diese Frage für die gesetzliche Krankenversicherung auch heute noch aktuell.

Doch wie werden wir in Zukunft leben? In den nächsten drei bis vier Jahrzehnten wird unsere Gesellschaft eine überwiegend alte sein – über die Hälfte der Bevölkerung wird älter sein als 45 Jahre. Die durchschnittliche Lebenserwartung wird an der 90-Jahre-Marke kratzen. Ist es da noch zeitgemäß, ein Gesundheitssystem zu perfektionieren, das in seinem Wesen auf die Bereitstellung medizinischer Versorgung im Krankheitsfall für alle ausgelegt ist? Die Innovativen unter den Krankenkassen haben diese Frage schon vor Jahren klar verneint und befassen sich intensiv mit Veränderungen ihrer Angebote, die es ihren Versicherten ermöglichen, nicht nur ein langes, sondern vor allem ein langes und gesundes Leben zu führen.

Die vorliegende Studie „Die Zukunft der Prävention“ beleuchtet diese Veränderungen. Technologische Sprünge, angetrieben durch Informationstechnologien und gigantische Fortschritte z.B. in der Genetik, ermöglichen uns heute schon eine viel bessere Diagnostik, Eindämmung und Vermeidung von Krankheiten, bevor sie auftreten und eine auf jeden einzelnen Menschen angepasste Gesundheitsplanung und im Krankheitsfall auch Therapie. Doch beleuchtet diese Studie nicht nur die Möglichkeiten, die technologischer Fortschritt mit sich bringt, sondern auch die Frage, wie wir diesen für alle nutzbar machen können. Diese Herausforderung ist nicht durch Technologie zu bewältigen. Sie zu meistern heißt, das System Gesundheit mit all seinen Akteur:innen neu zu denken. Neue Gesetze und Regelwerke, neue Geschäftsmodelle sowie neue Formen von Bildung und Aufklärung zu entwickeln, die schon in der Kindheit eines Menschen ansetzen, um ihn ein ganzes Jahrhundert lang gesund zu erhalten.


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Kitty Döhler

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